Freude führt uns in ein tiefes verbunden Sein mit dem, was wir uns wirklich wünschen. Dessen Erfüllung bestätigt etwas in uns , das unser Wesen, unser archetypisches Sein berührt. So kann bewusst erlebte und gefeierte Freude einen Zugang frei geben zum Möglichen, das vielleicht jenseits unseres Vorstellungsvermögens in uns wartet.
Freude kann eine motivierende Kraft in uns aufrufen, die keine Gründe braucht, um da zu sein, wie die Sehnsucht nach etwas, das in uns reifen will. Sie entzieht sich manches mal der Beschreibung durch Worte und zieht sich zurück, wenn wir sie mit Gedanken- und Wortkraft binden wollen mit Zielen und Wünschen, die mehr dem Wollen entspringen als der Energie der Freude.
Diese Freude können wir in Stille erleben. Sie braucht keine Bestätigung von außen, sie genügt sich selbst als empfundener Ausdruck des angekommen Seins. Sie verlangt nicht nach noch mehr, noch größer, noch erfolgreicher, nach weiterer Optimierung dessen, was bereits erfüllt und damit gut genug ist.
Bewusst gelebte Freude ist nicht verführbar vom Hype um Anerkennung und materiellen Reichtum. Sie unterscheidet sich vom Spaß, der im Äußeren bleibt, also außerhalb unseres tieferen Erlebens. Spaß ist kurzlebig und bleibt ohne Nachhall in der Schatzkiste dessen, wofür es sich lohnt, zu leben und etwas zu riskieren.
Freude lässt uns hoffen, dass es „gut“ wird, dass wir geführt sind und uns dieser Führung im Leben anvertrauen können. Sie braucht Hingabe an etwas Größeres, das wir nicht ganz erfassen können und dem wir dienen und das uns beständig begleitet. Im Dienst am Größeren, das über unsere Selbstbilder und Selbstbezogenheit hinausgeht, entsteht eine freudvolle Gewissheit, die das Bestmögliche in uns ent-wickelt, wirksam und wirklich werden lässt, auch in Lebensphasen der Verunsicherung und Orientierungssuche.
Geteilte Freude, die Freude, die wir miteinander teilen kann unsere Herzen öffnen, kann Zugehörigkeit und Gemeinschaft stiften. Feiern vs. Party machen ist wie der Unterschied von einer duftenden Blüte und einer Plastikblume.
Lasst uns also immer wieder miteinander feiern, tanzen, singen und mit uns selbst die stillen Freuden genießen. Auf dass das Leben gelinge.